Eigentlich handelt es sich beim
Stylobat um die Standfläche einer Säule, siehe
--> Plinthe.
In der ägyptischen Architektur kann es sich auch um
den Sockel eines Gebäudes handeln, der dieses vor
Überschwemmungen schützen soll.
Der erhöhte Stand wird zudem mit dem Urhügelgedanken
und mit ästhetischen Gründen erklärt. Der obere
Abschluss des Stylobats ist im Luxortempel
überwiegend eine Hohlkehle. |
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Die erste Bauphase des Luxortempels
steht komplett auf einem Stylobat. Zudem taucht
dieses Bauelement auch an weiteren Stellen innerhalb
des Tempels immer wieder auf.
Die erste Bauphase - sie umfasst
alle Räume südlich des Säulenhofes Amenophis III.
Dass der Säulenhof einer späteren
Bauphase angehörte und nicht ursprünglich im Bauplan
vorgesehen war zeigt sich deutlich am Anschluss
seiner Umfassungsmauer an die des Säulensaales. Das
nebenstehende Bild zeigt die äußere Ostwand des
Säulensaales mit der Anschlussmauer des Hofes. Das
Stylobat verschwindet in der Mauer des Hofes. Diese
ist drangebaut, nachdem das Stylobat und die Wand
des Säulensaales bereits stand. |
Fotos: nauna |
Wäre der Hof von Anfang an geplant,
hätte man sicherlich das Stylobat an dieser Stelle
nicht mehr ausgeführt um den Anschluss der Hofmauer
an den Saal zu erleichtern. |
Dieses Stylobat lässt sich in seinen
Resten um den kompletten Baukörper der ersten
Bauphase verfolgen. Sehr schön ist es an der
Westwand erhalten. |
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Foto: nauna |
Unterhalb der Hohlkehle verläuft an
drei Seiten Inschriftenband. Auf dem oberen Bild der
Westwand sind anstelle des Inschriftenbandes noch
unfertig bearbeitete Steine vorhanden. |
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Foto: nauna |
Sehr schön zu sehen auf den Resten der
Ostseite. Dort ist das Stylobat stark zerstört, auch
weil größere Wandteile heute nicht mehr vorhanden
sind. So wurde vom Geburtsraum bis zum Eingang in
die südlichen Räume die kleinen Kapellen am Rand
weggerissen. Am südlichsten Ende blieb die Wand
erhalten. Die Hohlkehle wurde zerstört, lässt sich
aber noch erkennen. |
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Foto: nauna |
Wir haben nun im Bild die Reste des
Stylobats mit Hohlkehlenabschluss an der Ost-, Süd-
und Westwand gezeigt. Auch der Abschluss gen Norden
ist deutlich ein Stylobat. Hier fehlt lediglich die
Hohlkehle. Sicherlich ist jedem schon einmal die
Stufe vom Hof zum Säulensaal aufgefallen. Sie ist
das Stylobat ohne Hohlkehle. |
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Foto: nauna |
Wer genau hinschaut, wird auch das uns
bereits von der Ost- und Südseite bekannte
Inschriftenband finden. |
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Foto: nauna |
Wir haben somit als Unterbau der
ersten Bauphase einen Sockel. Damit ist es aber
nicht getan. Die kleinen Nebenräume im Osten und
Westen, heute zumeist zerstört, haben an ihren
Eingängen von den größeren Räumen her ebenfalls
einen Absatz mit Hohlkehle. Ob auch dies ein
Stylobat, mit Urhügelgedanken, andeutet? |
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Foto: nauna |
Sicherlich auch ein Bereich, den man
sich nochmal genauer betrachten sollte! |
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Eingestellt durch:
naunakhte |
Bearbeitet am:
12.05.2008
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