Medinet Habu
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Das Haus des Butehaiamun
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Im südwestlichen Tempelareal, zwischen der
Tempelanlage und der Umfassungsmauer, sind schon von
weitem deutlich die Säulen und Reste des Hauses von
dem Nekropolenschreiber Butehaiamun zu erkennen (siehe
Pfeil)
Ende der 20. Dynastie, Anfang
der 21. Dynastie waren die äußeren Tempelbereiche in
Medinet Habu von Privatpersonen bewohnt,
wahrscheinlich von Beamten. Man erkennt heute noch
Reste von Grundmauern ihrer Häuser sowie Reste
von verhältnismäßig stattlich ausgestalteten
Wohnhäusern.
Butehaiamun war Ende der 20. Dynastie oberster
Verwaltungsbeamter und Schreiber einer der beiden
Seiten (wohl der linken Seite) der Arbeiterschaft von
Deir el Medine und als Schreiber am königlichen Grab
(Tal der Könige) tätig. Er trug den Titel "Schreiber
am Platz der Wahrheit". |
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alle Fotos: monja |
Dieses Haus, südlich vom
Westtor, konnte Butehaiamun zugewiesen werden. Es sind
noch Reste der Fundamente mit beschrifteten Säulen in
fragmentarischem Zustand zu sehen. Es ist das größte
erhaltene Wohnhaus seiner Zeit. |
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Man erkennt 2 Haupträume, einen
quadratischen Raum mit 4 Säulen und einer Mastaba als
Sitzplatz des Hausherrn und seiner Gemahlin.
Davor befindet sich ein kleiner
zweisäuliger Vorsaal.
An den noch erhaltenen
Fundamenten erkennt man, dass die Wände aus
Schlammziegeln bestanden, mit einer Größe von
37x18x10 cm. In der näheren Umgebung findet man
noch andere Fragmentreste von Wänden, die gut zu den
zusätzlichen Räumen dieses Hauses gehören könnten.
Die vier Säulen im Hauptraum
waren sorgfältiger bearbeitet und aus diesem Grund
ist hier auch noch der Stuckbelag erhalten.
Nach bisheriger Erkenntnis nimmt man an, dass die
Säulenschäfte in dem querverlaufenden Raum rauh
gelassen und deshalb mit Stuckarbeiten bedeckt
wurden, welcher zwischenzeitlich abgefallen ist. |
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Die Säulen bestehen aus einfachen monolithischen
Palm-Säulen mit Kapitellen, deren Oberflächen
ausgebrochen sind.
Ob die Architrave, die mit dem
Pilaster verbunden waren aus Holz oder Stein waren
und ob die Decke aus Balken bestand, lässt sich nicht
mehr klären. Die Säulen im Hauptraum trugen
Inschriften und Szenen, auf denen Amun sowie Amenophis I. und Ahmes-Nefertari als schützende
Gottheit der Nekropole angebetet werden. Ebenso
tragen die Säulen Inschriften, die den Eigentümer des
Hauses nennen. Inschriften wie: .."der königliche
Schreiber und Aufseher der königlichen Verwaltung der
thebanischen Nekropole, Butehaiamun, Sohn des
königlichen Schreibers und Aufseher der Arbeiten von
den Grabausstattungen … ", sind dort zu finden. Einen Türsturz, welcher noch sehr gut erhalten ist,
fand man auch bei den Ausgrabungen in Medinet Habu. Dieser Türsturz befindet sich im Museum Schloß
Hohentübingen.
Mehr Informationen über das Haus
und die Person des
Butehaiamun
sowie
Quellennachweise sind im Forumslexikon unter dem
Stichwort
Butehaiamun zu finden. |
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Eingestellt durch:
monja |
Bearbeitet am:
03.06.2008
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